Mezzotinto
Vom ital. "mezzo" (halb) und "tinto" (getönt); auch Schabkunst oder englische Manier. Sonderform des Kupferstichs. Dabei wird eine Kupferplatte mit einem Wiege-Eisen (auch Grab- oder Garnierstahl) gleichmäßig sehr dicht und tief mit feinen Einschnitten versehen, die später die Druckfarbe aufnehmen. Der Abdruck der so vorbereiteten Platte würde ein tiefes samtiges Schwarz ergeben. Danach wird eine Zeichnung aufgepaust, die nur aus wenigen Linien besteht. Man glättet nun den Plattengrund an den Stellen wieder, die im Druck grau, aufgehellt oder weiß erscheinen sollen, d.h. wenig oder gar keine Farbe annehmen sollen. Linien entstehen nur, wenn die Platte mit dem Grabstichel weiter bearbeitet wird. Der Druck erfolgt wie bei allen Tiefdruckverfahren, indem Farbe auf die Platte aufgetragen wird, die sich in den Vertiefungen absetzt. Wenn sie gegen angefeuchtetes Papier gepreßt wird, saugt das Papier die Farbe aus den Ritzen und Vertiefungen, und es entsteht ein Druckbild.