Ludwig van Beethoven, Skizzenblätter zu "Meeres Stille und Glückliche Fahrt" op. 112, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Mh 90
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Wissenswert
Chor abgeschlossen, Erzherzog verpaßt
Beethoven faßte für "Meeres Stille und Glückliche Fahrt" op. 112 zwei Gedichte Goethes zusammen in einer Komposition für Chor und Orchester. Die ersten Skizzen zu op. 112, darunter auch die hier gezeigten, stammen bereits vom Ende des Jahres 1814 - Beethoven plante das Werk zunächst wahrscheinlich für eine Akademie im Januar oder Februar 1815. Diese Akademie kam jedoch dann nicht zustande. Beethoven legte daher die Komposition wohl erst einmal beiseite. Den Chor vollendete er wohl im Frühsommer des Jahres 1815, wie ein Brief an den Erzherzog Rudolph vom 23. Juli 1815 vermuten lässt. Beethoven entschuldigt sich darin für einen verpaßten Besuch: "Als Sie Sich neulich in der stadt befanden, fiel mir leider dieser chor ein, ich eilte nach Hause selben niederzuschreiben, allein ich verhielt mich länger hiebey, als ich anfangs selbst glaubte, und so versaümte ich I.K.H. zu meinem größten Leidwesen." (BGA 824. Beethoven an Erzherzog Rudolph, Wien, 23. Juli 1815). Uraufgeführt wurde op. 112 schließlich in einem Benefizkonzert zugunsten des Bürgerspitalfonds am 1. Weihnachtstag 1815. (J.R.)