Ludwig van Beethoven, Brief an Franz Brentano in Frankfurt, Wien, 12. November 1821, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, BH 24
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Hörbrief
Zusammenfassung
Mit Franz und Antonie Brentano war Beethoven seit 1810 befreundet. Nachdem die Brentanos 1812 nach Frankfurt gezogen waren, fungierte Franz Brentano als Vermittler zum Verlag Simrock in Bonn. Beethoven entschuldigt sich in diesem Brief, die bereits ein Jahr zuvor angekündigte Messe op. 123 für Simrock immer noch nicht geschickt zu haben. Die lange Verzögerung begründet er mit häufiger Krankheit. Auch wegen anderer Aufträge (die Klaviersonaten op. 110 und 111 für Schlesinger; Beethoven bezeichnet sie als Brotarbeiten) habe er keine Zeit gehabt, sich der sorgfältigen Überprüfung der Stichvorlage zu widmen. Er kündigt an, mit dem Verleger Simrock erneut das Honorar diskutieren zu wollen, zumal er weitere Interessenten für die Messe habe.
Zuletzt bittet Beethoven um Vertrauen für die baldige Rückzahlung eines gewährten Darlehens. Franz Brentano lieh Beethoven mehrfach Geld, um dessen finanzielle Engpässe überbrücken zu helfen. Im Zusammenhang mit der Messe op. 123 hatte Brentano auf das von Simrock in Aussicht gestellten Honorar einen Vorschuss gezahlt. Nachdem das Geschäft mit Simrock scheiterte, zahlte Beethoven das Darlehen in zwei Raten zurück. (J.R.)