Wien I: Palais Lobkowitz mit Augustinerkirche und Augustinerkloster, um 1838. - Kupferstich von Gottfried Prixner, u.U. nach einer eigenen Zeichnung. Druck von Rudolf Sammer, Wien, 1838.
Beethoven-Haus Bonn, B 2256
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Wissenswert
Das ehemalige Palais des Fürsten Lobkowitz gehört zu den eindrucksvollsten Bauten der Barock-Zeit in Wien. Es wurde in den Jahren 1685-87 erbaut, im Jahr 1710 gestaltete man das Hauptportal noch einmal neu. Seit 1753 war dieses Gebäude das Stadtpalais der böhmischen Aristokratenfamilie Lobkowitz.
Am Ende des 18. Jahrhunderts residierte hier Fürst Josef Franz Max von Lobkowitz, einer der wichtigsten Förderer Ludwig van Beethovens. Der Fürst unterhielt ein privates Orchester und ein Streichquartettensemble - was selbst unter den musikbegeisterten Wiener Adeligen eine Ausnahme darstellte. Er bemühte sich darum, alle neuen Werke Beethovens sogleich in seinem Palais aufführen zu lassen. 1799 ließ wurde im größten Raum des Gebäudes ein Konzertsaal eingerichtet. Hier erlebte Beethovens vierte Sinfonie (B-Dur op. 60) ihre Uraufführung, und seine "Sinfonia eroica" (Es-Dur op. 55) wurde in diesem Saal vor der ersten öffentlichen Aufführung geprobt. (S.B.)