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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Messe für vier Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel (D-Dur) op. 123 (Missa solemnis), Partitur, Überprüfte Abschrift

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Schott Verlagsarchiv, NE 269

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Wissenswert

Rote Tinte in der Partitur

Im Gegensatz zu anderen Abschriften der Missa solemnis las Beethoven die Stichvorlage für die Erstausgabe des Mainzer Verlags Schott gründlich Korrektur. Er und sein Helfer Ferdinand Wolanek verbesserten den fehlerhaften Notentext des Schreibers an vielen Stellen. Beide benutzten für ihre Ergänzungen jedoch nicht den Rotstift, sondern Bleistift und dunkelbraune Tinte. Rote Tinte hatte der Schreiber für die Posaunenstimmen im Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei verwendet. Der Notentext für die drei Posaunen (Tromboni) wurde nämlich nicht auf eigenen Systemen, sondern in die Notenlinien der Soli- und Chor-Gesangsstimmen notiert und musste daher farblich hervorgehoben werden (siehe z. B. Bild 165 und Bild 192). Während für die Abschrift BH 88 ein Großfolio-Papier verwendet wurde, griff der Schreiber der Stichvorlage zu einem normalen Papierformat, das nicht genügend Platz bot, um für alle Instrumental- und Gesangsstimmen der umfangreichen Besetzung eigene Notensysteme anzulegen. Durch die Zweifarbigkeit waren aber selbst die Stellen lesbar, an denen die Posaunen gleichzeitig mit den Solisten und dem Chor einsetzten, wie z. B. im Dona nobis pacem (Bild 390). Im kleiner besetzten Benedictus waren solche Tricks nicht nötig. Die Posaunen wurden hier auf zwei eigenen Systemen in schwarzer Schrift notiert. Mit roter Tinte arbeitete außerdem der Stecher: Er kennzeichnete die Seiteneinteilung für den Druck mit roten Ziffern im obersten Notensystem (Bild 5). Rote Orientierungszeichen des Stechers finden sich im Benedictus bei den Trompeten und der Solo-Violine (Bild 319). (F.G.)

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