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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Sonate für Klavier "Sonata quasi una Fantasia" (cis-Moll) op. 27,2, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, BH 60

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Klingendes Autograph

Wissenswert

Mondschein quasi una Fantasia

Das Autograph der "Mondschein-Sonate" ist fast vollständig. Leider fehlen aber das erste und das letzte Blatt und damit auch ein originaler Titel, sowie die ersten 13 Takte des ersten und die letzten drei des letzten Satzes.

Wir kennen die Titelaufschrift Beethovens auf dem Autograph nicht. Eines ist jedoch sicher: er nannte das Stück nicht "Mondschein-Sonate". Dem Original-Druck stellte der Komponist den Titel "Sonata quasi una Fantasia" voran. Damit brachte Beethoven zum Ausdruck, dass er die Pfade der klassischen Sonatensatzform verließ und diese Sonate eher in der Art einer freien Fantasie anlegte. Gerade der Charakter einer freien Improvisation regte die Romantiker zu vielfältigen Auslegungen an. Manche glaubten, Beethoven habe seine (enttäuschte) Liebe zu Julie Guicciardi, der die Sonate gewidmet ist, in Musik umgesetzt. Liszt umschrieb den zweiten Satz als Blume zwischen zwei Abgründen. Wilhelm von Lenz interpretierte 1852 den ersten Satz als Epitaph auf Napoleon. Der Titel "Mondschein-Sonate", der sich schließlich unter der Vielzahl von Deutungen festsetzte, stammt aus der Feder des Dichters Ludwig Rellstab. Ihm schwebte ein romantisches Bild vor: eine Barke, die im Mondschein durch die wilde Landschaft des Vierwaldstätter Sees gleitet. (J.R.)

Faksimile-Edition im Verlag Beethoven-Haus

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