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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven - Zeichnung von Arthur Paunzen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, Reproduktion, um 1950?

Beethoven-Haus Bonn, B 929

Wissenswert

Am Ende des Ersten Weltkrieges veröffentlichte Arthur Paunzen eine Mappe mit elf Radierungen, die er unter den Titel "Phantasien über Beethoven-Symphonien" stellte.

Die Blätter dieses Zyklus' zeigten allegorische Darstellungen zur den verschiedenen Sinfonien Beethovens. So findet sich eine Szene zur Fünften Sinfonie (c-Moll op. 67) mit der Wiedergabe einer gotischen Fassade, deren Spitzen sich in Wolken verlieren. Aus ihrem zentralen Portal fliehen Scharen von Menschen, denn eine übergroße klauenartige Hand greift aus der Wolkenschicht nach unten. Zwei andere Darstellungen tragen den Titel "Eroica Trauermarsch" und beziehen sich auf den zweiten Satz der Dritten Sinfonie (Es-Dur op. 55). Beide stellen Beethovens Musik jedoch unter völlig konträren Aspekten dar. Im Vordergrund des ersten Blattes ist ein starker Mann mit Fanfare zu sehen und in der Tiefe des Bildes ein Zug von Lanzenreitern, denen zum Angriff geblasen wird. Thema der Darstellung ist also die Siegesfanfare, die auch in Beethovens Musik den Trauermarsch an mehreren Stellen druchbricht. Die zweite Szene zeigt dagegen eine öde Winterlandschaft mit einem einsam und verlassen wirkenden Trauerzug.

Für das hier abgebildete Titelblatt gestaltete Paunzen ein Phantasieportrait Beethovens. Wie die meisten bildenden Künstler griff er dafür auf die Lebendmaske Beethovens zurück, die Franz Klein dem Komponisten im Jahr 1812 abnahm. (S.B.)

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