Ignaz Moscheles (1794-1870) - Stich von Leopold Beyer nach einem Gemälde von Friedrich Lieder, erschienen bei Artaria, Wien, um 1820
Beethoven-Haus Bonn, B 1998
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Wissenswert
Im Jahr 1808 ließ sich der aus Prag stammende Pianist, Komponist und Dirigent Ignaz Moscheles in Wien nieder. Hier lernte er Ludwig van Beethoven kennen, zu dessen Umkreis er zwischen 1808 und 1820 gehörte. So erstellte Moscheles z.B. 1814 eine Klavierfassung von der Oper "Fidelio" und richtete auch später noch einige andere Werke Beethovens für Klavier ein.
Seit Anfang der 1820er Jahre lebte Moscheles in London, stand aber mit Beethoven weiterhin in brieflichem Kontakt. Im Jahr 1832 dirigierte er in London die erste englische Aufführung von Beethovens "Missa solemnis" op. 123. Neun Jahre später veröffentlichte er eine mit Anmerkungen versehene englische Übersetzung der Beethoven-Biographie, die Anton Schindler verfaßt hatte.
Nach einer Phase ausgedehnter Konzertreisen folgte Moscheles 1846 dem Ruf seines ehemaligen Schülers Felix Mendelssohn Bartholdy nach Leipzig und leitete dort bis 1870 die Klavierklasse des Konservatoriums. Moscheles' eigene Kompositionen sind meistens für sein bevorzugtes Instrument - das Klavier - verfaßt. Sie zeichnen sich durch einen virtuosen Stil mit romantischen Anklängen aus. (S.B.)