Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zu den Streichquartetten op. 130 und op. 132, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BSk 19/67
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Wissenswert
Ungewöhnliches Blattformat
Dieses Doppelblatt mit Skizzen zu den späten Streichquartetten op. 130 und 132 gehörte ursprünglich zu einem Skizzenbuch, das heute in Moskau liegt und aus dem Sommer 1825 stammt. Das Moskauer Skizzenbuch ist ein Taschenskizzenheft. Diese waren im Format kleiner und handlicher, damit Beethoven sie in seiner Rocktasche bei sich tragen konnte, wenn er ausging. Die vorliegenden Blätter sehen aus, als wären sie einmal größer gewesen und abgeschnitten worden - fast könnte man meinen, sie seien Blattfragmente. Dies ist teils richtig und teils falsch. Richtig: sie entstanden aus größeren Einheiten, falsch: es sind keine Fragmente im Sinne einer Beschädigung innerhalb der Überlieferungsgeschichte. Die beiden Doppelblätter entstanden bei der Herstellung des Skizzenheftes aus einem hochformatigen Blatt mit 10 Zeilen, das auf der Hälfte gefaltet wurde. Entlang der Faltung wurden sie nach dem Binden auseinandergeschnitten, so dass jedes verbleibende Stück nur noch fünf Zeilen hatte, deren Anordnung auf der Seite einen etwas verschobenen Eindruck macht. Das Blatt sieht deshalb fragmentarisch aus, wurde aber in seiner Gestalt seit Beethoven nicht verändert. (J.R.)