Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zu den Ruinen von Athen op. 113 sowie zur Sinfonie Nr. 7 op. 92, 1. Satz, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, BH 105
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Beweis leider nicht zu erbringen
Das Beethoven-Haus besitzt unter seinen mannigfaltigen Beständen an autographen Skizzen auch das nach einem Vorbesitzer sogenannte Pettersche Skizzenbuch, in dem in erster Linie Beethovens Arbeit an der 7. und 8. Sinfonie, sowie zu den "Ruinen von Athen" op. 113 und zur Violinsonate op. 96 festgehalten ist. Wie bei den meisten der Beethovenschen Skizzenbücher wurden im Laufe der Überlieferung einzelne Blätter daraus entfernt - entweder verschenkt oder an Sammler verkauft. Auch das Petter-Skizzenbuch teilt dieses Schicksal. Dennoch kann man die ursprüngliche Gestalt weitgehend rekonstruieren und lose Skizzenblätter als zugehörig identifizieren. Das Beethoven-Haus besitzt acht solcher einzelnen Blätter, die anhand innerer und äußerer Merkmale einer bestimmten Position innerhalb des Buches zugeordnet werden können. Nicht eindeutig zu klären ist allerdings die Rolle eines neunten Einzelblattes, das wir hier abgebildet sehen. Das Pettersche Skizzenbuch ist in zwei Papiersorten überliefert: die ersten acht Blätter des Buches sind von einer anderen Sorte als die Blätter 10 bis 74. Dazwischen fehlt mindestens ein Blatt. Dieses eine Blatt könnte aus verschiedenen Gründen das vorliegende sein: Das Papier besitzt das gleiche seltene Wasserzeichen wie der größere Teil des Petter-Buches und ist wie dieser 16-zeilig rastriert. Auch inhaltlich gibt es die nötige Übereinstimmung, denn auf dem Blatt befinden sich Notierungen zu op. 113 und zum 1. Satz der 7. Sinfonie. Leider ist das Blatt am linken, inneren Rand beschnitten, weshalb der letzte Beweis der Zugehörigkeit zu Petter nicht zu führen ist. Alle eindeutig identifizierbaren Einzelblätter haben am inneren Rand Stichlöcher mit charakteristischen Abmessungen. Beim hier vorliegenden Blatt fehlen diese. Seine Zugehörigkeit zum Petterschen Skizzenbuch ist somit wahrscheinlich, aber letztlich nicht mit Sicherheit feststellbar. (J.R.)