Ludwig van Beethoven - Lithographie nach dem Gemälde von Willibrord Joseph Mähler von vor 1815, London, 1870
Beethoven-Haus Bonn, B 590
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Wissenswert
Der künstlerisch vielseitig begabte Joseph Willibrord Mähler erhielt seine Ausbildung als Maler zunächst in Dresden bei Anton Graff, später setzte er seine Studien an der Wiener Kunstakademie fort. Mähler entschied sich dann jedoch für eine bürgerliche Berufslaufbahn und wurde Beamter an der Geheimen Kabinettskanzlei in Wien. Die Malerei betrieb er nur noch als Liebhaberei.
Mit Ludwig van Beethoven wurde Mähler durch die Vermittlung von Beethovens Jugendfreund Stephan von Breuning etwa 1803 bekannt. Bereits ein Jahr später malte er sein erstes Portrait Beethovens, das den Komponisten dreiviertelfigurig mit der Leier in der Hand in einer arkadischen Landschaft zeigt. (Das Gemälde befindet sich heute in der Beethoven-Gedenkstätte im Pasqualati-Haus in Wien.) Dieses Bild - eine der wenigen Darstellungen Beethovens in jungen Jahren - wurde im 19. Jahrhundert vor allem durch eine Lithographie Josef Kriehubers bekannt.
Um das Jahr 1815 schuf Mähler eine Serie von Bildnissen zeitgenössischer Wiener Komponisten, "welche sich sämtlich durch einen kräftigen Pinsel, sprechende Ähnlichkeit und unverkennbaren Seelenausdruck rühmlichst auszeichnen", wie es in der "Allgemeinen Musikzeitung" vom August 1815 heißt. Zu dieser Serie gehört auch ein Brustbild Beethovens, von dem der Maler mehrere Versionen schuf. Mähler scheint dieses Portrait besonders geschätzt zu haben, denn er behielt eine Fassung des Bildes bis zu seinem Tod in seinem Besitz. (S.B.)