Ludwig van Beethoven, Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli op. 120, Nr. 31, Autograph, Fragment
Beethoven-Haus Bonn, NE 162
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Wissenswert
Nachgereichte Korrektur
"zur Var: 31 gehörig" notierte Beethoven mit Bleistift am unteren Rand dieses Blattes. Bei "31" hatte er sich zunächst verschrieben und es später korrigiert. Gemeint ist die entsprechende Variation aus op. 120, den "33 Veränderungen über einen Walzer von Anton Diabelli", die Beethoven zwischen 1819 und 1823 komponierte. Vieles kennzeichnet dieses Einzelblatt als Korrektur, als nachgelieferten Einschub in das fertige Werk: zunächst die genannte eigenhändige Aufschrift. Oben links, vor dem System, vermerkte Beethoven "=de". Dies ist die zweite Silbe des Wortes "Vide" (lat. siehe), das Beethoven als Verweis benutzte. Wollte er einen Takt oder musikalischen Abschnitt durch einen anderen ersetzt haben, so kennzeichnete er den Umfang am Anfang mit "Vi=", den Einschub mit "=de". Das "=de" zu Beginn dieser Seite belegt, daß es sich hier um eine Korrektur handelt, die als Ersetzung an anderer Stelle eingefügt werden soll. Schließlich vermerkt Beethoven rechts oben mit roter Tinte "+ london" und "+ london weg". Diese Notiz bezieht sich auf eine überprüfte Abschrift, die Beethoven im April 1823 nach London zu seinem Schüler und Freund Ferdinand Ries schickte (sie befindet sich jetzt unter Signatur HCB Mh 55 im Beethoven-Haus). Ries sollte versuchen, für das Werk in London einen Verleger zu finden (was ihm allerdings nicht gelang). Die Abschrift war dafür als Stichvorlage gedacht. Nachdem Beethoven sie abgeschickt hatte, erschien ihm wohl die Korrektur zur Variation 31 notwendig, die er auf dem abgebildeten Blatt notierte. (J.R.)