Ferdinand Ries, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Koblenz, Ingelheim, Juli 1837, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 75
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Zusammenfassung
Während seiner Kur in Wiesbaden arrangiert Ries Klavierwerke Beethovens zu Streichquartetten und arbeitet an den "Biographischen Notizen" (Beethoven-Biographie). Ries betont, Wegeler könne die ihm zugeleiteten Notizen über Beethoven nach Wunsch auswerten und verändern. Er werde noch einiges hinzufügen. Wegeler möge aus Beethovens Briefen dessen Meinung über Ries als Freund und Künstler ergänzen. Auch soll es einen Brief Beethovens geben, in dem der Komponist seine einzigen zwei Schüler - Ries und Erzherzog Rudolph - erwähnt. "Denn ich gestehe, ich mag Sch[indler]- nicht, um das Kleeblatt der B:schen Schüler vollzumachen, denn ich kann das nicht alles glauben und verdauen, was der todte B: gesagt haben soll, auch kann ich mir schlechterdings nicht begreiflich machen, wie dieser Sch[indler]- so ein Intimus von ihm geworden seyn soll - ich hätte nie geglaubt, daß das der Mensch für ihn gewesen sey. Auch hat er in allen seinen Briefen an mich in England /:also während dieser Zeit:/ nur zweymal seinen Namen gennent oder über ihn gesprochen." Ries hat Felix Mendelssohn Bartholdy in Frankfurt kennen gelernt. Die Begegnung empfand er jedoch als sehr kühl und wenig herzlich. Auf der künstlerischen Ebene kam es weder zu dem von Ries erhofften Austausch über die Interpretation von Mendelssohns Werken noch äußerte Mendelssohn Anerkennung über Ries' Oratorium "Die Könige in Israel" op. 186. (F.G.)