Ludwig van Beethoven, Denkmal im Garten des Beethoven-Hauses in Bonn - Bronzeguß nach einem Gipsmodell von Naoum Aronson, Paris 1905
Beethoven-Haus Bonn, P 16
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Wissenswert
Naoum Aronson wurde als Sohn jüdischer Eltern im lettischen Kraslava, einer kleinen Stadt an der Grenze zu Weißrußland, geboren. Mit knapp 20 Jahren übersiedelte er nach Paris und studierte dort an der "École des Arts Décoratifs" Bildhauerei. Hier war er Schüler von Hector Lemaire (1846-1933) und Auguste Rodin (1840-1917), dessen ausdrucksstarker Stil für den jungen Künstler prägend wurde.
Im Sommer 1905 besuchte Aronson die Konzerte des siebten Bonner Kammermusikfestes, das vom Verein Beethoven-Haus veranstaltet wurde. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Konzerte entstanden bereits während dieses Besuchs die ersten Studien für eine Beethoven-Büste. Aronson wurde dafür wohl auch durch die Atmosphäre in Beethovens Geburtshaus und den dort ausgestellten Abguß der Lebendmaske des Komponisten angeregt.
Wenig später entstand in Paris ein monumentales Gipsmodell für eine Büste. Dieses Modell machte der Künstler dem Verein Beethoven-Haus zum Geschenk, wo es so großen Anklang fand, daß Aronson im August 1905 mit der Ausführung einer Bronzefassung beauftragt wurde. Im Herbst des Jahres 1905 wurde der Sockel für die Plastik, ebenfalls nach Aronsons Entwurf, in Granit ausgeführt. Am 135. Geburtstag Ludwig van Beethovens, dem 17. Dezember 1905, wurde das Denkmal schließlich in einer feierlichen Zeremonie im Garten des Beethoven-Hauses enthüllt. Hier ist es auch heute noch zu sehen und wird von den Besuchern des Museums noch immer sehr bewundert. (S.B.)