Ludwig van Beethoven, "Der Glorreiche Augenblick", Kantate für vier Solostimmen, Chor und Orchester op. 136, Partitur, Überprüfte Abschrift
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Bk 7
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Wissenswert
Der glorreiche Augenblick
Die Neue Gesamtausgabe der Werke Ludwig van Beethovens betrachtet die überprüfte Partiturabschrift zur Kantate "Der glorreiche Augenblick" op. 136 als Hauptquelle, obwohl auch ein vollständiges Autograph erhalten ist. Allerdings enthält diese Abschrift wichtige Änderungen und Korrekturen Beethovens, die im Autograph fehlen, weshalb sie die letztgültige Fassung darstellt. Die Kantate entstand im Zusammenhang mit dem Wiener Kongreß und gehört inhaltlich in eine Reihe von Werken, die Beethoven im Zusammenhang mit dem Sieg der europäischen Fürsten über Napoleon komponierte. Textdichter war der Salzburger Chirurg Dr. Aloys Weißenbach, der selbst am Kongreß teilnahm bzw. währenddessen in Wien weilte. Dem Anlaß entsprechend, sind Sujet und Vertonung effekthaschend, schwülstig und patriotisch-pompös. Die Kantate entspricht einer historisch gebundenen Ästhetik, die wir heute wohl kaum noch nachvollziehen können. Zu seiner Zeit brachte die Uraufführung Beethoven jedoch höchstes Lob, Popularität und großen finanziellen Erfolg. (J.R.)