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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Skizzenblätter zur Violoncellosonate op. 69 sowie Entwürfe zu "Sehnsucht" WoO 134, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Mh 76

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Wissenswert

Vier Fassungen, eine Skizze

Auf den drei Blättern dieses Manuskriptes finden sich in erster Linie Skizzen Beethovens zur seiner Sonate für Violoncello und Klavier op. 69. Auf Blatt 2v notierte Beethoven allerdings einen anderen Entwurf, nämlich zur 2. Fassung des Liedes "Sehnsucht" WoO 134 mit einem Text aus Goethes Wilhelm Meister. Beethoven hatte zu dem Lied vier unterschiedliche Fassungen angefertigt. Das Autograph des Liedes, in dem alle vier Fassungen niedergeschrieben sind, befindet sich ebenfalls im Beethoven-Haus, HCB Mh 33. Auf dessen Titelseite notierte der Komponist "Ich hatte nicht Zeit genug, um ein Gutes hervorzubringen, daher Mehrere Versuche" - mithin eine Begründung für vier statt einer Fassung, die der Auftraggeber bestellt hatte. Ein ähnlicher Vermerk findet sich schon auf dem vorliegenden Skizzenblatt. Auf Bl. 2v hielt Beethoven unterhalb der Skizze zu "Sehnsucht" fest: "Es mangelte an Zeit, um dieses Lied nur einmal zu kürzen". Der in beiden Handschriften angesprochene Zeitmangel hängt sicherlich mit der Komposition der auf dem Blatt ebenfalls skizzierten Cellosonate zusammen, auch arbeitete Beethoven parallel an der fünften Sinfonie. Indes, der Entwurf zu WoO 134 hat nur 11 Takte, es fällt also schwer zu glauben, man hätte ihn noch weiter kürzen können. Helga Lühning, Herausgeberin der Lieder in der Neuen Gesamtausgabe, vermutet daher, Beethoven habe vielmehr mehrere Ideen zur Vertonung des Liedes gehabt, die er zum Zeitpunkt dieser Skizze noch zu einem einzigen, umfangreicheren Lied habe verarbeiten wollen. Dann habe er jedoch aus Arbeitsüberlastung darauf verzichtet und stattdessen vier unterschiedliche Fassungen des Liedes erstellt. (J.R.)

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