Ludwig van Beethoven, Brief an Ignaz von Gleichenstein, Baden 13. Juni 1807, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BBr 17
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Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven lernte Ignaz von Gleichenstein wohl schon 1797 kennen, befreundete sich jedoch erst 1807 eng mit ihm. Der vorliegende Brief zeigt schon das freundschaftliche "Du" und ist insgesamt in einem vertrauten Ton gehalten. So berichtet Beethoven dem Freund von einem Traum, in dem Gleichenstein derart verzückt von ein paar Pferden war, dass er alles ringsherum vergaß.
Beethoven hatte schon seit langem die Gewohnheit, die lästigen Dinge des Alltags von Freunden erledigen zu lassen, was ihm die Möglichkeit eröffnete, sich ganz seiner Kunst widmen zu können. Auch Gleichenstein leistete solche Dienste; offenbar hatte er Beethoven einen neuen Hut besorgt. Der Komponist ersucht ihn nun, diesen Hut wieder zurückzugeben, da er bereits nach einem Tag einen Riss hatte. Außerdem bittet Beethoven um ein Exemplar der Bahrdtschen Übersetzung des Tacitus. Auch berichtet er von seinen Kopfschmerzen und Beschwerden. (J.R.)