Sigmund Anton Steiner (1773-1838) - Lithographie von Josef Eduard Teltscher nach einer eigenen Zeichnung, mit A.G. bezeichnete Reproduktion, München, 1913
Beethoven-Haus Bonn, B 184
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Wissenswert
Sigmund Anton Steiner war ein in Geschäftsdingen geschickter und begabter Mann, der vom Schreiber und Sekretär bis zum Verlagsbesitzer aufstieg. Im Jahr 1803 erwarb er die Druckerei, die der Erfinder der Lithographie Alois Senefelder besessen hatte. Nachdem der junge Tobias Haslinger in Steiners Unternehmen eingetreten war (ab 1826 war er der alleinige Inhaber), begann man abgesehen von Lithographien vor allem Musikdrucke zu veröffentlichen. In dieser Zeit kam Steiner in Kontakt zu Ludwig van Beethoven, und seine Firma gab bis in die 1820er Jahre viele Werke des Komponisten in Erstausgabe heraus.
Steiners und Haslingers Geschäft (ab 1835 im "Trattners Hof" im Graben), das sich in der Paternostergasse in Wien befand, wurde zum beliebten Treffpunkt für Beethoven und seine Freunde. Es herrschte eine lockere Atmosphäre. So gebrauchte man bei geschäftlichen Verhandlungen scherzhaft militärische Ausdrücke: Beethoven war der "Generalissismus", Steiner der "Generalleutnant" und Haslinger sein "Adjutant". (S.B.)