Ferdinand Ries, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Koblenz, Frankfurt am Main, 11. Mai 1827, Autograph, Fragment
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 50
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Zusammenfassung
Ries hat den dritten Akt des Opernlibrettos "Die Räuberbraut" erhalten und führt zahlreiche Änderungswünsche aus. Er vermisst Affektwechsel nach dem Muster der beiden als Vorbild empfohlenen Opern von Georg Benda "Ariadne auf Naxos" und "Medea". Sein Ziel ist Abwechslung der musikalischen Charaktere und dramaturgische Steigerung zum Schluss hin. "Das Ding muß am Ende krachen: und ich hoffe, es wird es auch, damit Sie, Freund Reiff, und die heimliche Helferin und der arme Kompositeur belohnt" werden. Auch erfahrene Kollegen bestätigen, dass der dramatische Effekt noch verstärkt werden muß. Ries erwartet dringend den Text der beiden ersten Akte. Er möchte ihn Jacob Ihlée (1762-1827), dem Kodirektor des Frankfurter Nationaltheaters, zur Kürzung vorlegen. (F.G.)