"Die cis-Moll-Sonate von Beethoven" oder "Beethoven und die Blinde" - Holzstich von M. Müller
Beethoven-Haus Bonn, B 924
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Wissenswert
Im 19. Jahrhundert kursierte eine beliebte Anekdote über die Entstehung von Beethovens Klaviersonate cis-Moll op. 27 Nr. 2. Danach sollte das Stück entstanden sein, als Beethoven im Mondschein für ein blindes Mädchen Klavier spielte, und daher den Beinamen "Mondschein-Sonate" erhalten haben.
Die Erzählung war vor allem am Ende des 19. Jahrhunderts populär und wurde von verschiedenen Malern und Graphikern ganz unterschiedlich ins Bild gesetzt. Der hier gezeigte Holzschnitt von Müller orientiert sich in der Darstellung des Interieurs und der Kleidung besonders eng an der ältesten Fassung der Geschichte. Diese verlegt das Geschehen in die Bonner Jugendjahre Beethovens und erwähnt - abgesehen von Beethoven und der Blinden - auch den Bruder des Mädchens, einen Schuhmacher. Auf die Wirkung des Mondlichts auf den Komponisten legt die Darstellung dagegen weniger Wert. (S.B.)