Schließen
 
Schließen Icon Schließen

Digitales Archiv

Sebastian Rau, Brief an Ignaz Moscheles in London, Wien, 28. März 1827, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 34

Bild  / 2
DFG-Viewer Mirador-Viewer PDF
Icon Zoom in
Icon Schließen

Zusammenfassung

"Beethoven ist nicht mehr". Rau übermittelt Moscheles die Nachricht von Beethovens Tod. Er ist nach einem schweren Todeskampf am 26. März gestorben. Rau hatte das Geldgeschenk der Philharmonischen Gesellschaft London überbracht, die Beethoven wegen finanzieller Not um Hilfe gebeten hatte. Verwundert berichtet er nun, in Beethovens Schreibtisch hätten sich nach dessen Tod sieben Bankaktien gefunden. Ob Beethoven sie vergessen oder aus Misstrauen absichtlich verheimlicht habe, sei nicht mehr zu klären. Auch das Geld der Philharmonischen Gesellschaft habe sich noch vollständig dort gefunden. Rau hat den Betrag - gemäß Moscheles' Auflage - zurückgefordert. Die Summe bleibe bis zur endgültigen Verfügung beim Magistrat der Stadt Wien deponiert.

Die Bestattungskosten können nicht ohne Einwilligung der Philharmonischen Gesellschaft von dem vorhandenen Geld bestritten werden. Rau schlägt vor, den beiden Dienstboten, die Beethoven "mit unendlicher Geduld, Liebe und Treue" pflegten, einen Teil der Summe zukommen zu lassen. Sie seien im Testament nicht berücksichtigt worden, der Neffe sei Universalerbe. Rau bittet um baldige Nachricht, was mit dem Geld geschehen solle. Über Beethovens Pläne, sich bei der Gesellschaft erkenntlich zu zeigen, werde Schindler berichten.

Die Trauerfeier steht bevor. Grillparzer hat eine Grabrede verfasst, die von dem Schauspieler Heinrich Anschütz vorgetragen werden soll. Zwanzig "Virtuosen und Compositeurs" werden die Leiche mit Fackeln begleiten. (F.G.)

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Brieftext

Bibliothekarische Erschließung

© Beethoven-Haus Bonn
Anmerkungen senden an digitalesarchiv@beethoven.de