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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Fidelio op. 72, 3. Fassung 1814, Terzett "Euch werde Lohn in bessern Welten", Partitur, Überprüfte Abschrift, Fragment

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Mh 48

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Wissenswert

Beethoven als Korrektor

Viele Jahre hat Beethoven um seine einzige Oper gerungen und gekämpft. Unzählige Fassungen, Skizzen, Entwürfe liegen uns vor, die zwischen der Jahreswende 1803/04 - da hieß die Oper noch Leonore - und ihrer heutigen Gestalt aus dem Jahr 1814 - dann als Fidelio - entstanden. Änderungen und Umarbeitungen sind leicht zu erkennen: Beethoven strich mit dicken, entschlossenen Strichen Bestehendes aus und überschrieb die ältere Version mit kräftiger Feder. Das dabei entstehende Chaos kommentierte er zur besseren Verständlichkeit für seinen Kopisten mit Worten: "aus" quer über gestrichene Teile, oder "gut" neben zu erhaltenden oder korrigierten Partien. Die vorliegende Abschrift war offensichtlich die Vorlage für die Korrektur, die Beethoven in dem Terzett "Euch werde Lohn" 1814 anbrachte, wie sie in der Handschrift HCB Mh 47h zu finden ist. 1806 hatte Beethoven 31 Takte aus dem Terzett gestrichen und die entsprechenden Blätter aus der anderen Abschrift entfernt. Nun machte er die Kürzung wieder rückgängig, verfügte aber - die herausgetrennten Seiten waren wohl schon nicht mehr vorhanden - nur noch über die abgebildete Abschrift. Bewundernswerter Kopist, der mit dem entstandenen Wust aus Korrekturen, Streichungen und wieder zurückgenommenen Revisionen gut zurechtkam und alles richtig übertrug. (J.R.)

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