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Digitales Archiv

Carl Czerny (1791-1857) - Autotypie einer Lithographie von Joseph Lanzedelly d.Ä., wohl nach einer eigenen Zeichnung, Wien, um 1910

Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band III, Nr. 408

Wissenswert

Carl Czerny war als Pianist, Klavierlehrer, Komponist und Publizist in Wien tätig. Zunächst von seinem Vater im Klavierspiel unterrichtet, erhielt er mit neun Jahren Klavierstunden bei Ludwig van Beethoven. Als Grundlage für diesen Unterricht benutzte Beethoven die Klavierschule von Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788). Zwischen Beethoven und seinem jungen Schüler entwickelte sich bald ein freundschaftliches Verhältnis. Später unterrichtete Czerny seinerseits Beethovens Neffen Karl.

Durch seine engen Beziehungen zu Beethoven verfügte Czerny über eine hervorragende Kenntnis praktisch aller Klavierwerke seines Lehrers (die er auswendig beherrschte) und führte viele Werke Beethovens in der Öffentlichkeit auf. Vor allem aber war Czerny als Klavierlehrer tätig. Er hatte viele später berühmt gewordene Schüler, allen voran Franz Liszt (1811-1886) und gelangte durch seinen Unterricht zu Wohlstand, der es ihm später auch ermöglichte, ausgedehnte Reisen zu unternehmen. Dennoch blieb Czerny einsam und lebte vor allen in seinen letzten Lebensjahren sehr zurückgezogen. Er beschäftigte sich nun ganz mit dem Komponieren und der Lektüre. Czerny veröffentlichte zahlreiche Werke, vor allem instruktive Klaviermusik. Im vierten Band seiner "Vollständigen theoretisch-practischen Pianoforte-schule op. 500" finden sich detaillierte Anweisungen zum Vortrag für jedes der großen Klavierwerke Beethovens. Seine 1842 erschienenen Memoiren enthalten viele faszinierende Erinnerungen an Czernys Begegnungen mit dem großen Komponisten. (S.B.)

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