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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Baden, 5. September 1823, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, NE 30

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Hörbrief

Zusammenfassung

Ries hatte Beethoven geraten, er solle organisatorische Dinge jemand anderem überlassen. Beethoven schildert die schlechten Erfahrungen, die er damit gemacht hat: Er hatte in Bezug auf die Variationen op. 120 Schindler gebeten, die deutschen und englischen Ausgabe abzustimmen. Durch das Versagen Schindlers (diesen "erz schuft") ging jedoch alles schief. Die englische Ausgabe, bei Verleger Thomas Boosey mit einer Widmung an Harriet Ries geplant, kam wegen der unzureichenden Koordination der Erscheinungsdaten nicht zustande. Beethoven verspricht, Ries' Frau Harriet ein anderes Werk zu widmen (dieses Versprechen löste er nicht ein).

Booseys Anfrage, kleine Klavierstücke für einen Sammelband zu schreiben, beantwortet Beethoven grundsätzlich positiv, vorausgesetzt, er erhalte für jedes Stück 30 Dukaten und das Recht der Veröffentlichung für den Rest Europas.

Er kündigt Ries die Abschrift von op. 125 an, die kürzlich fertig geworden sei (eine schamlose Übertreibung: die 9. Sinfonie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet, die Abschrift wurde erst im April 1824 nach England geschickt). Auch die Messe op. 123 werde er in Kürze abschicken (die Missa solemnis war tatsächlich schon zu Beginn des Jahres abgeschlossen).

Beethoven berichtet von seiner schwachen Gesundheit, die trotz seines Aufenthalts in Baden nicht besser werde. Nochmals entschuldigt er sich für die misslungene englische Ausgabe der Variationen und deren ebenfalls gescheiterte Widmung an Harriet Ries. Die von Ries angefragten Chorsätze sagt er zu. Auch verspricht er, sich bald zu George Smarts (seit 1818 immer wieder wiederholtem) Wunsch nach einem neuen Oratorium zu äußern. (J.R.)

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Brieftext

Bibliothekarische Erschließung

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