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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zur Kantate "Europens Befreiungsstunde" Unv 17, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BSk 15/63

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Wissenswert

Zensur stoppt Stück

Vorliegendes Skizzenblatt wurde lange der Kantate "Der glorreiche Augenblick" op. 136 zugeordnet, die Beethoven anlässlich des Wiener Kongresses im Herbst (September bis November) 1814 verfaßte. Die Textzeilen, die vor allem auf der ersten Seite den Skizzen unterlegt sind, belegen jedoch, dass es sich um Skizzen zur nicht abgeschlossenen Kantate "Europens Befreiungsstunde" handelt, mit der sich Beethoven in den ersten Monaten desselben Jahres beschäftigte. Beethoven brach die Arbeit an dem Werk jedoch ab und vollendete es nicht, nachdem die Zensur den Text abgelehnt hatte. Ein Begründung gab die Behörde nicht, es steht jedoch zu vermuten, dass aus diplomatischen Gründen ausgeprägter Franzosenhass nicht öffentlich zur Schau gestellt werden sollte. Dies ist nachvollziehbar, denn das skizzierte Rezitativ auf der Vorderseite des Blattes lautet (in der beethovenschen Orthographie): "Nach Frankreichs unheilvollem Sturz, des Gottvergessenen erhob sich auf den bl[utigen Trümmern; in der abgerissenen Ecke] / Von Todes graun genährt[,] ein düster schreckenbild gigantisch hoch empor[,] die Geier[-] / augen weithin nach raube drehend[,] Mit starker Hand schwingend die eherne Sklaven geißel [!] Wer ist mir gleich erscholl mit Macht des Frevlers Stimme[;] mein fester Siz / ist Frankreich[,] Italia meiner stirne schmuck[,] meiner Füße Schemel Hispania Und Deutschland du bist mein[!] ver/tilgen will ich albion vom grund[,] zum knechte soll mir moskwa dienen[.]" (J.R.)

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