Ludwig van Beethoven, Brief an Joseph Karl Bernard in Wien, Mödling, 6. Juni 1819, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 23
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Zusammenfassung
Beethoven übersendet Joseph Karl Bernard einen abschlägigen Bescheid über die Erstellung eines Reisepasses für seinen Neffen Karl. Er bittet Bernard, ein Gesuch zu formulieren, das Beethoven dann dem Erzherzog überbringen kann, um die Genehmigung für einen Reisepass zu bekommen.
Er bittet Bernard, am folgenden Dienstag mittags mit ihm zu speisen und das Gesuch mitzubringen, um es noch am selben Tag überreichen zu können.
Beethoven stritt über Jahre mit seiner Schwägerin um das Sorgerecht für seinen Neffen (ihren Sohn) Karl, das Kind seines im November 1815 verstorbenen Bruders. Die Mutter des Kindes, Johanna van Beethoven, war für ihn eine Unperson, der er alles Schlechte nachsagte und zutraute, und die er unbedingt von dem Kind fernhalten wollte. 1819 dachte Beethoven darüber nach, seinen Neffen zur Erziehung ins Ausland, nach Landshut zu geben. Zur Ausreise hätte Karl einen Reisepass benötigt. Dieser wurde ihm jedoch mehrfach durch den Magistrat verweigert, da die Mutter gegen die Entfernung ihres Kindes Widerspruch einlegte. (J.R.)