Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zur Klaviersonate op. 28, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BSk 10/58
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Wissenswert
Aus dem Sauer-Skizzenbuch
Alle bekannten Skizzen zur Klaviersonate op. 28 - heute auf Einzelblättern in den Bibliotheken der Welt verstreut - entstammen ursprünglich einem einzigen Skizzenbuch. Dieses Skizzenbuch besaß nach Beethovens Tod der Wiener Kunst- und Musikalienhändler Ignaz Sauer. In seiner Eigenschaft als Kaufmann lag Sauers Interesse an den Beethoven-Papieren in erster Linie darin, sie weiterzuverkaufen. Er löste das Skizzenbuch daher in Einzelblätter auf, versah jedes Blatt mit einem Echtheits-Zertifikat und veräußerte sie. Nicht zuletzt wegen der sie meist immer noch begleitenden Zertifikate lassen sich Teile des ehemaligen "Sauer"-Skizzenbuchs rekonstruieren. Wie eingangs erwähnt, stammen alle bekannten Skizzen zu op. 28 aus besagtem Skizzenbuch. Das hier gezeigte Blatt - auch ihm ist das Sauer-Zertifikat beigefügt - enthält Notierungen zu allen vier Sätzen der Klaviersonate. Recto finden sich nur Entwürfe zum ersten Satz. Verso notierte Beethoven Skizzen zu den restlichen Sätzen: z.B. das Andante-Thema des 2. Satzes links auf den ersten beiden Systemen; durch einen Doppelstrich vom Andante abgesetzt und mit "Ro[ndo]" überschrieben der Beginn des 4. Satzes (der Block aus vier Takten unten rechts gehört ebenfalls zu diesem Satz); schließlich vermerkt Beethoven in der 10. und 11. Zeile auch ein "Tri[o]" (die Angabe dazu notiert er links vor dem System). (J.R.)