Franz Joachim Reichsgraf von Oppersdorff (1778-1818) - Fotografie einer Lithographie von Andreas Staub, wohl nach einer eigenen Zeichnung
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band III, Nr. 428
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Graf Franz von Oppersdorff war ein enthusiastischer Musikfreund, der in seinem Familiensitz in Ober-Glogau (Oberschlesien) ein privates Hausorchester unterhielt. Im Herbst 1806 lernte Ludwig van Beethoven den Grafen kennen, als er seinen Gönner Fürst Lichnowsky in Grätz bei Troppau besuchte. Oppersdorff war dem Komponisten freundschaftlich zugetan und gab die Komposition von zwei Sinfonien bei ihm in Auftrag.
Wie erhaltene Briefe und Aufzeichnungen aus den Jahren 1807 bis 1808 belegen, war ursprünglich Beethovens Fünfte Sinfonie (c-Moll op. 67) für Graf Oppersdorff gedacht gewesen. Der Komponist verkaufte dieses Stück jedoch aus wirtschaftlichen Gründen an den Verlag Breitkopf & Härtel. Als Entschädigung widmete er dem Grafen seine Vierte Sinfonie (B-Dur op. 60), die zumindest teilweise - vielleicht sogar vollständig - während seines Aufenthaltes in Grätz entstanden war. (S.B.)