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Digitales Archiv

Entwurf für ein Beethoven-Denkmal - Reproduktion einer Fotografie von Georg Partenheimer nach einer Lithographie von Adolph von Menzel, die nach einer Zeichnung eines Denkmalentwurfs von Friedrich Drake von 1837 geschaffen wurde

Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band VIII, Nr. 79

Wissenswert

Johann Friedrich Drake arbeitete als Mitarbeiter von Christian Daniel Rauch (1777-1857) in Berlin. Schon wenige Jahre nach Beethovens Tod fertigte er verschiedene Plastiken an, die den Komponisten darstellten. Zum ersten Mal wurden diese Statuetten 1836 bei der Berliner Akademieausstellung öffentlich gezeigt.

In diesen Modellen hatte Drake den Komponisten stehend oder gehend und anscheinend in zeitgenössischer Kleidung dargestellt. Er änderte dieses Konzept, als er sich 1840 am Wettbewerb für das Bonner Beethoven-Denkmal beteiligte. Denn nun reichte er einen Denkmalsentwurf ein, der Beethoven sitzend zeigte. Obwohl Drakes Modelle verloren gingen, sind seine Ideen durch eine Lithographie überliefert, die Adolph von Menzel (1815-1905) nach einer Zeichnung des Bildhauers anfertigte.

Drake war einer der ersten Bildhauer, die einen hohen Sockel mit allegorischen Figuren entwarfen, auf dem Beethoven auf einer Art Thron sitzend dargestellt werden sollte. Der Komponist hielt eine Partitur auf dem Schoß und schaute sinnend nach oben. Das Gewand sollte idealisierend sein und nicht der zeitgenössischen Kleidung des 19. Jahrhunderts entsprechen. Dieser Entwurf ist besonders interessant, da sich in ihm bereits die Tendenz abzeichnet, Beethoven räumlich zu erhöhen und durch reiches allegorisches Beiwerk herauszustellen. Drakes Konzept geht in dieser Auffassung über das bürgerliche Standbild hinaus und kündigt bereits die prachtvoll inszenierten Monumente der Wilhelminischen Ära an. (S.B.)

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