Johannes Brahms, Brief an Julius August Wegeler (1836-1913), Wien, April 1876, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 86
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Zusammenfassung
Johannes Brahms bedankt sich für den Wein, den ihm Julius August Wegeler zuschicken ließ. Er bedauert, dass er noch nicht mit der Kellerkantate aufwarten kann. Um seinen gesungenen Dank, vorgetragen von dem Sänger und Brahms-Freund Georg Henschel, nachzuholen, möchte er den neuen Termin für das verschobene Kellerfest erfahren. Die Verse von Julius Stephan Wegeler findet er dazu nicht passend und schlägt vor, sie zu sprechen. Brahms denkt eher an ein Trinklied aus dem Kommersbuch. Doch müsse er sich auch da zu einer eigenen Vertonung zwingen, denn die lustigen Melodien genügten ihm durchaus. Brahms erzählt außerdem von einem verfrühten Geburtstagsständchen einer "Kreuznacher Gesellschaft". Unter Führung von Franz Wegeler (1835-1894), Julius August Wegelers Bruder und Rechtsanwalt in Kreuznach, wurde Brahms in der Nacht zum 7. März geweckt. Er lässt seinen Dank ausrichten, wenngleich das Ständchen "freilich ein paar Monate Zeit gehabt" hätte: Brahms hatte erst am 7. Mai Geburtstag. (F.G.)