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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Meeres Stille und Glückliche Fahrt, Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, für gemischten Chor und Orchester, op. 112, Partitur, Überprüfte Abschrift

Beethoven-Haus Bonn, BH 85

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Wissenswert

Beethovens aufführungspraktische Anweisungen

Die von der Hand des Berufskopisten Wenzel Rampl geschriebene Partitur von "Meeresstille und glückliche Fahrt" op. 112 war Stichvorlage für die erste Ausgabe des Verlages S. A. Steiner in Wien. Die Abschrift war jedoch nicht nur für die Druckvorstufe relevant, sie spielte offensichtlich auch bei der Uraufführung eine Rolle. Dies können wir aus einigen wichtigen Details entnehmen: Unten auf der Titelseite (Bild 1) erkennt man Beethovens mit Rötel eingetragene Bemerkung "H: von Umlauf". Michael Umlauff war zweiter Kapellmeister an der Hofoper und leistete bei mehreren Aufführungen beethovenscher Werke Hilfestellung, z.B. 1814 beim Fidelio und bei der Uraufführung der Neunten Symphonie. Bei der Aufführung von op. 112 hatte er laut Wiener Zeitung vom 6. Januar 1816 "den Platz am Klavier", vermutlich also die Leitung der Chorsänger. Vielleicht hatte Beethoven ihm die Partitur für die Einstudierung überlassen. Auf der ersten Notenseite der Abschrift (Bild 2) notiert Beethoven oben und am Rand eine ausführliche Anweisung für den Dirigenten: "Nb: bey diesem ersten Tempo hebe der Kapellmeister beym Taktgeben die Hand so niedrig als möglich auf # außer beym Forte - beym ersten Takt etwas höher beym 2ten u 3ten schon nach lassend u. beym 4ten wieder ganz die unmerklichste Bewegung # Nicht mit dem mindesten Geräusch verbunden sondern mit äußerster Stille". Außerdem vermerkte er links oben die Metronomangabe (Viertel = 84), mit der für den Dirigenten das Tempo erklärt wurde (sie entspricht 84 Viertelschlägen in der Minute). (J.R.)

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