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Digitales Archiv

Justin Heinrich Knecht (1752-1817) - Stich von Johann Michael Schramm, vielleicht nach einer eigenen Zeichnung

Beethoven-Haus Bonn, B 493

Wissenswert

Der schwäbische Musiker Justin Heinrich Knecht lebte als Organist und Dirigent in Biberach und bekleidete in den Jahren 1807 bis 1809 die Stelle eines Hofkapellmeisters in Stuttgart. Neben seiner praktischen musikalischen Arbeit betätigte sich Knecht auch als Komponist. Unter anderem verfaßte er eine Sinfonie, die er als "Tongemälde der Natur" betitelte. Diese Komposition sollte mit ihrem Programm einer der wichtigen Vorläufer für Ludwig van Beethovens "Pastoral-Sinfonie" op. 68 werden.

Knecht machte sich auch als Verfasser musiktheoretischer Schriften einen Namen. Er veröffentlichte unter anderem ein "Gemeinnützliches Elementarwerk der Harmonie und des Generalbasses" und eine "Theoretisch-praktische Generalbaßschule". Für Beethovens musikalische Studien wurde vor allem die "Vollständige Orgelschule" wichtig, die Knecht in den Jahren 1795 bis 1798 verfaßt hatte. Ein Exemplar dieses Werkes befand sich noch 1827 in Beethovens Besitz. Daß diese Publikation auch noch ein Vierteljahrhundert nach ihrer Veröffentlichung sehr geschätzt wurde, ist dem Preis zu entnehmen, der bei Beethovens Nachlaßversteigerung für sie gezahlt wurde: dieser betrug fast das Vierfache des ursprünglichen Schätzwertes. Knechts Orgelschule besteht aus einem theoretischen Teil sowie aus einer Vielzahl von Orgelstücken unterschiedlichster Art. Darunter sind auch ein Flöten- und ein Oboenkonzert, mit denen der Komponist zeigen wollte, daß die Orgel fähig ist, ein ganzes Orchester zu imitieren oder sogar zu ersetzen. (S.B.)

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