Wien, Alsergrund, Schwarzspanierstraße 15, Wohnung von Ludwig van Beethoven, Schlaf- und Klavierzimmer - lavierte Federzeichnung von Johann Nepomuk Hoechle von 1827, Fotografie, um 1920
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band VII, Nr. 1275
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Wissenswert
Kurz nach Beethovens Tod besuchte der Maler und Lithograph Johann Nepomuk Hoechle die Wohnung des Komponisten. Bei dieser Gelegenheit entstand eine Federzeichnung, die einen Blick in Beethovens Wohnzimmer zeigt. Nach Hoechles Studie wurden in den Jahren 1827-1832 eine Radierung und eine farbige Lithographie angefertigt und veröffentlicht. Sie bilden heute gemeinsam mit der Originalzeichnung einige der wichtigsten Quellen für die Rekonstruktion des Zimmers, in dem Beethoven starb.
Hoechles Darstellung hält den Raum in etwa unter dem Blickwinkel fest, der sich Beethoven von seinem Bett aus geboten haben muß: Links ist die Tür zu erkennen, die vom Eßzimmer in das Wohnzimmer führte. Davor steht, etwas in den Raum gerückt und mit zahlreichen Noten und Papieren überdeckt, einer der beiden Hammerklavier, die Beethoven besaß. Das zweite Instrument, das Conrad Graf dem Komponisten nur leihweise überlassen hatte, ist nicht zu sehen. Es könnte bereits aus der Wohnung abtransportiert gewesen sein, als Hoechle seine Zeichnung anfertigte. Weiterhin zeigt die Studie zwischen den Fenstern einen Bücherschrank. Dieses Möbelstück erwähnt auch Beethovens Freund Gerhard von Breuning in seinen Erinnerungen an Beethoven, wohingegen die Büste auf dem rechten Fensterbrett eine freie Erfindung des Zeichners zu sein scheint. (S.B.)