Schließen
 
Schließen Icon Schließen

Digitales Archiv

Ferdinand Ries, Brief an Franz Gerhard Wegeler in Koblenz, Frankfurt am Main, 25. November 1827, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 55

Bild  / 2
DFG-Viewer Mirador-Viewer PDF
Icon Zoom in
Icon Schließen

Zusammenfassung

Ries hat das Libretto seiner Oper "Die Räuberbraut" von Georg Döring überarbeiten lassen. Selbst die ehemaligen Gegner des Sujets seien nun überzeugt. Er bedauert, dass Wegeler die neue Fassung nicht gefällt: "soll es denn nie zu unsrer Zufriedenheit ausfallen? denn Sie gehören auch unumgänglich zu dieser Oper." Ries sandte Dörings Fassung des Textbuchs auch an Johann Joseph Reiff. Er befürchtet Widerstand, weil Döring die titelgebende Szene mit dem schlafenden Räuber aus Reiffs Erstfassung des Librettos nicht übernommen hat. Ries erwähnt weitere dramaturgische Änderungen. Dabei entfiel eine Arie (Gebet der Laura), die er für die beste in der ganzen Oper hält. Die dreiaktige Gliederung wird beibehalten. Der erste Akt ist fertig komponiert. Louis Spohr hat nach Durchsicht des Textbuchs bemerkt, dass einige Chöre zu dicht beieinander liegen. Für das letzte Finale, das Ries für die schwerste Arbeit hält, wünscht er sich wieder Wegelers Unterstützung: "wenn Sie jetzt das Sujet mit mehr Muße durchlesen können, so schreiben Sie mir doch noch einmal ein paar Worte darüber." Ries ist begeistert von der Sängerin Henriette Sontag (1806 in Koblenz geboren) als Desdemona. Rossinis Oper "Otello" wurde in Frankfurt gegeben. Aber Wegeler werde sie auch in Paris hören können. Ries beabsichtigt, seinem Klavierkonzert op. 151 "Gruß an den Rhein", das sich bei Simrock zum Stich befindet, eine Vorbemerkung vorauszuschicken. Wegeler soll den Entwurf korrigieren, verbessern und an Simrock weiterleiten (siehe auch W 57). Wegelers Tochter möge für Ries eine Kopie der korrigierten Fassung anfertigen. Simrock druckte den mit Dezember 1827 datierten Vorbericht in der Erstausgabe des Klavierkonzerts auf Deutsch und Französisch ab. Ries führt darin eine Art Rubato-Zeichen (gerader Strich über den Noten) ein, mit dem er Stellen markiert hat, die "um ein weniges langsamer vorgetragen oder vielmehr: etwas gezogen werden sollen". (F.G.)

Mehr anzeigen Weniger anzeigen

Bibliothekarische Erschließung

© Beethoven-Haus Bonn
Anmerkungen senden an digitalesarchiv@beethoven.de