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Digitales Archiv

Louis Spohr, Brief an Franz Carl Anton und Peter Joseph Simrock in Bonn, Kassel, 9. März 1833, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, NE 241, 22

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Zusammenfassung

Spohr bestätigt den Eingang des Wechsels und kündigt die Absendung des Notenmaterials seines Doppelquartetts op. 87 an, sobald er es noch ein weiteres Mal in einem Konzert habe spielen hören. Des Weiteren lässt sich Spohr über Verläßlichkeit und Qualität unterschiedlicher Verleger (Peters, Haslinger) aus.

Text: "Wohlgeborne Herren, Der mir gütigst übersandte Wechsel von 150 Rth. Pr. C. für die 3 Psalmen, ist mir richtig ausgezahlt worden und ich sage dafür meinen ergebensten Dank. Das Doppelquartett habe ich bereits einmal bey mir aufgeführt und bey der Gelegenheit die Stimmen sorgfältig corrigirt. Die Zuhörer erklärten es für das beste der 3 Doppelquartetten; ich selbst stehe ihm noch zu nahe, um es mit Sicherheit beurtheilen zu können. Jedoch kann ich mich nicht entschließen, es fortzuschicken, ohne es noch einmal gehört zu haben. Eine 2te Aufführung hinderte aber bisher das Unwohlseyn des einen Violoncellisten. Nun ist dieser aber fast hergestellt. So werde ich es denn in einigen Tagen noch einmal zur Aufführung bringen und Ihnn dann gleich übersenden. Einen ähnlichen Wunsch, wie Sie in Ihrem vorletzten geehrten Schreiben hat mir Herr Haslinger in Wien, seit er Verleger einiger meiner neuern Werke geworden ist, schon mehrere male zu erkennen gegeben. Meine frühern Erfahrungen haben mich aber gelehrt, daß ein solcher Vertrag nachtheilig und unbequem sowohl für den Verleger, wie für mich ist. Meine Neigung führt mich oft zu Kompositionsgattungen, die der eine Verleger nicht gebrauchen kann, während ein anderer, der in anderen Verbindungen steht, sie recht gern verlegt. So wollte z. B. Peters min Oratorium Die letzten Dinge nicht so honoriren, wie ich es bestimmt hatte, weil ihm die Herausgabe geistlicher Musik überhaupt unbequem und fatal war. Da ich damals mit keinem andern Verleger in Verbindung stand, so mußte ich mich zu dem höchst unangenehmen Unternehmen bequemen, es selbst herauszugeben. Obgleich ich nun mehr wie 3 mal so viel damit gewonnen [habe] als ich Peters abverlangte, so möchte ich doch die unangenehme Correspondenz und den Zeitverlust, den mir dann die Herausgabe verursachte, um keinen Preis noch einmal haben. - Es scheint mir daher viel zweckmäßiger, einem jeden Verleger das zu offeriren, was für seine Gegend und seine Geschäftsverbindungen mir als das passendste erscheint. Doch werde ich Sie stets von allen meinen Arbeiten in Kenntnis setzen und alle, diese betreffenden Wünsche nach Möglichkeit berücksichtigen. Mit vorzüglicher Hochachtung Ew. Wohlgeb. ergebenster Louis Spohr.". Karl Traugott Goldbach, Spohr-Briefe: <http://bit.ly/1mUZvXy>

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