Johann Georg Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Artikel "Rezitativ", Autograph Beethovens
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BSk 11/59
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Abschrift eines Lexikonartikels
In Vorbereitung seines Oratoriums "Christus am Ölberge" und seiner Oper "Fidelio" befaßte sich Beethoven zwischen 1802 und 1804 eingehend mit Textvertonung und Deklamation und den damit verbundenen musikalischen Komplikationen. Zum Studium der besten Lösungen und der Regeln der Kunst nahm Beethoven gewissermaßen "Anschauungsunterricht" bei Kollegen. Berühmt sind seine Abschriften aus Opern Mozarts. Aber auch mit den Schriften der großen Musiktheoretiker seiner Zeit setzte sich der Komponist auseinander. Auf dem vorliegenden Doppelblatt hielt Beethoven Exzerpte eines Lexikonartikels fest: Notenbeispiele und Anmerkungen zum "Rezitativ" aus Johann Georg Sulzers "Allgemeine Theorie der Schönen Künste". Den praktisch-musikalischen Teil dieses Artikels verfaßte der Komponist und Musiktheoretiker Johann Abraham Peter Schulz und wählte zur Erläuterung der aufgestellten Regeln zahlreiche Beispiele aus der Feder Carl Heinrich Grauns. Beethoven übertrug diese Musikbeispiele sorgfältig und versah sie mit Anmerkungen. Teilweise machte er sich dabei Notizen aus dem Text des Artikels, teilweise fügte er auch eigene Anmerkungen hinzu. (J.R.)