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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Lebendmaske Stoffdrapierung - Fotografie eines Nachgusses der von Franz Klein 1812 abgenommenen Maske, Heliogravüre, Bonn, um 1910?

Beethoven-Haus Bonn, B 442

Wissenswert

Im Jahr 1812 eröffneten die mit Beethoven befreundeten Wiener Klavierbauer Nannette und Andreas Streicher (ein Jugendfreund Schillers) einen Klaviersalon, den sie auch als Konzertsaal nutzten. Diesen Raum wollten sie mit den Büsten berühmter Musiker schmücken. Zu diesem Zweck wurde der Bildhauer Franz Klein mit der Herstellung einer lebensnahen Beethoven-Büste beauftragt. (Klein hatte vor 1805 für den Mediziner Franz Joseph Gall Büsten zu rein wissenschaftlichen Zwecken hergestellt.)

Der Bildhauer fertigte zunächst eine Lebendmaske Beethovens aus Gips an. Nach der Überlieferung der Familie Streicher soll der erste Versuch hierfür mißglückt sein, weil Beethoven fürchtete, unter dem Gips, den man ihm auf das Gesicht strich, zu ersticken. Erst der zweite Versuch gelang. Nach der Vorlage der so entstandenen Gesichtsmaske modellierte Franz Klein seine Büste. Allerdings mußte er die Augen Beethovens und die Haare des Komponisten frei ergänzen, da diese Partien des Gesichtes bei der Abnahme der Maske abgedeckt worden waren. Und auch die Kleidung ist Zutat des Bildhauers.

Die Originalbüste Kleins befand sich noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Streicher. (Später gelangte sie in den Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien.) Im Jahr 1890 wurde für das Beethoven-Haus in Bonn nach diesem Original ein Abguß angefertigt, der seinerseits wieder mehrfach abgeformt und nachgegossen wurde. (S.B.)

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