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Digitales Archiv

Wolfgang Amadeus Mozart, Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello (G-Dur) KV 387, Partitur, Autograph Beethovens

Beethoven-Haus Bonn, NE 119, NE 22

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Wissenswert

Lernen durch Abschreiben

Beethoven kopierte sich Mozarts Streichquartett G-Dur KV 387 zwischen 1798 und 1800 (genauer lässt sich das Dokument leider nicht datieren). Vorlage war möglicherweise die Originalausgabe des Quartetts, die 1785 in Stimmen erschien. Nachweisen kann man dies allerdings nur schwer, denn Beethoven sparte sich die Phrasierung und alle dynamischen Zeichen, durch deren Vergleich man die Vorlage besser ermitteln könnte. Beethovens Beschränkung auf den reinen Notentext, die flüchtigen und nicht immer sorgfältigen Schriftzüge und nicht zuletzt die etwas merkwürdige Bindung des Heftes lassen darauf schließen, dass er das Kopieren als lästig und langweilig empfand. Er schrieb das Werk nicht ab, um es zu besitzen (dazu hätte er sich einfacher und schneller die gedruckte Ausgabe kaufen können), sondern um die Satztechnik zu studieren. Mozarts Streichquartett gab es Ende des 18. Jahrhunderts nur als Stimmen zu kaufen. Um eine Übersicht über die Struktur zu erhalten und das Gerüst des musikalischen Satzes verstehen zu können, musste Beethoven wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und erst einmal eine handschriftliche Partitur erstellen. Da zusätzliche Zeichen wie Dynamik und Phrasierung für die Satztechnik unerheblich sind, ließ Beethoven sie bei der Kopie weg. Um 1800 war Mozart Beethovens uneingeschränktes Vorbild (später kamen noch Händel und Bach hinzu). Beethoven kopierte etliche Werke des Salzburgers, um deren Machart und Struktur zu studieren und so von Mozart zu lernen. Das letzte Blatt der Abschrift fehlt in Bonn, es ist in der Pierpont Morgan Library in New York beheimatet. (J.R.)

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