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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Brief an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Wien, 4. Februar 1810, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 85

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Zusammenfassung

Beethoven schreibt seinem Verleger in Leipzig. Er bittet um Nachricht, ob der von ihm zurückgesandte Wechsel bereits angekommen sei. Seine Gesundheit habe sich gebessert, sei aber wegen der kriegsbedingten schlechten Versorgung noch nicht ganz fest ("wir werden mit schlechten Lebensmitteln versehen, und müßen unglaublich zahlen"). Beethoven kündigt die Texte für das Oratorium op. 85 und die Oper op. 72 an. Bei der Messe op. 86 würde er es begrüßen, wenn der Text in lateinisch und deutsch abgedruckt würde. Auch wünscht er, die Orgelstimme nach einer anderen Art herauszugeben als bisher, falls sie nicht schon gestochen sei, und verspricht, dazu eine Abschrift zu liefern.

Beethoven bietet dem Verleger folgende Werke zur Veröffentlichung an: Klavierfantasie op. 77, Chorfantasie op. 80, Klaviersonaten op. 78, op. 79 und op. 81a, die Variationen op. 76, Lieder op. 75 und op. 82, Klavierkonzert op. 73 und das Quartett op. 74. Er verlangt dafür ein Gesamthonorar von 1.450 Gulden Konventionsmünze.

Beethoven bittet Härtel, beim Oratorium zu kontrollieren, ob bei den von ihm aufgelisteten Teilen die Posaunen-, Pauken- oder Trompetenstimmen vorhanden seien. Anderenfalls ließe er sie erneut kopieren.

Beethovens Bruder hatte dem Verlag ein Lied (WoO 137) geschickt. Beethoven überlässt Breitkopf und Härtel die Rechte, bittet jedoch im Gegenzug um ein Exemplar von Bechsteins Vogellexikon, mit welchem er einem Freund eine Freude machen wolle. Außerdem bittet er um eine schriftliche Bestätigung, dass er berechtigt sei, die in Kommission bei Traeg und im Industriekontor verkauften Breitkopf und Härtel-Ausgaben kostenfrei (als Ausgleich für Honorarzahlungen) zu beziehen. Schließlich beklagt sich Beethoven erneut über seine Gesundheit und die schlechte Zahlungsmoral Fürst Kinskys, der seinen Teil der vertraglich festgesetzten Rente Beethovens noch nicht beglichen hatte. (J.R.)

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Brieftext

Bibliothekarische Erschließung

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