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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Brief an Ferdinand Ries in London, Wien, 5. Februar 1823, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 199

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Hörbrief

Zusammenfassung

Beethoven versichert Ries in London, die Philharmonische Gesellschaft könne bestimmt mit der bestellten Sinfonie (op. 125) rechnen. Ein Mitarbeiter der österreichischen Gesandtschaft in London (Caspar Bauer) werde sie später mitbringen, so dass die Beförderung schneller und unkomplizierter vonstatten gehe. Allerdings bittet Beethoven, zuerst sein Honorar anzuweisen. (Ursprünglich war eine Abgabe der Sinfonie für März 1823 versprochen. Tatsächlich sandte Beethoven op. 125 erst im April 1824 nach London.) Als "Beweiß meiner liebe u. Vertrauens für diese Gesellschaft" bietet er dieser vorab die Ouvertüre op. 124 an. Er habe sie bereits Herrn Bauer übergeben, der sie nach London mitbringen werde.

Beethoven räumt der Philharmonischen Gesellschaft für die Ouvertüre 18 Monate exklusives Aufführungsrecht ein. Er erwähnt jedoch, sein Bruder Johann habe diese Ouvertüre bereits unrechtmäßig dem Verleger Boosey in London angeboten. Zwar habe er, Beethoven, seinem Bruder die anderen dem Verleger angebotenen Werke (verm. op. 119 und WoO 28) verkauft, nicht jedoch die Ouvertüre, an der Johann kein legitimes Eigentum habe. Beethoven bittet um schnelle Nachricht der Ouvertüre wegen, da er sie bei Nicht-Interesse seitens der Gesellschaft möglichst bald in Wien herausgeben wolle.

Beethoven bedauert, Ries' zweite Sinfonie op. 80, die ihm gewidmet ist, immer noch nicht erhalten zu haben. Er selbst könne Ries erst dann ein Werk widmen, wenn er die ihm gewidmete Komposition kenne. Obwohl Beethoven in der folgenden Korrespondenz häufig das Thema einer Widmung an Ries anspricht, kam es letztlich jedoch nicht dazu. Beethoven hofft, bei besserer Gesundheit im Folgejahr nach London reisen zu können. (J.R.)

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Brieftext

Bibliothekarische Erschließung

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