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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, "Tremate, empi, tremate", Terzett für Sopran, Tenor und Bass mit Begleitung des Orchesters, op. 116, Partitur, Überprüfte Abschrift

Beethoven-Haus Bonn, BH 86

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Wissenswert

Von mehrfach verschobenen Uraufführungen und Konzerten mit gigantischen Ausmaßen

Die überprüfte Partiturabschrift des Terzetts "Tremate, empi, tremate" op. 116. Das Stück für drei Soli und Orchester entstand zwischen Winter 1801/02 und Frühjahr 1803 während Beethovens Unterricht bei Salieri. Der Text - wahrscheinlich hatte Salieri ihn vorgeschlagen - stammte aus einer Oper von Giuseppe Sarti, die 1794 am Wiener Hoftheater uraufgeführt worden war und große Popularität genoß. Beethoven hatte sich zu jener Zeit schon einen Namen als Instrumentalkomponist gemacht. Zu Salieri, dem großen "alten" Mann der italienischen Oper, ging er, um bei diesem Komposition für Gesang zu studieren und seine Kenntnisse im Bereich der Textvertonung zu vervollkommnen. Obwohl ursprünglich ein Übungsstück, plante Beethoven für das Terzett eine öffentliche Aufführung in der Karwoche 1802. Dieses Konzert kam jedoch nicht zustande und fand erst ein Jahr später, am 5. April 1803 tatsächlich statt. Für diese Aufführung ließ Beethoven die vorliegende Partiturabschrift erstellen. Obwohl das zeitgenössische Publikum ausgedehnte Konzerte gewohnt war, kam es allerdings auch im April 1803 letztlich doch nicht zur Aufführung von "Tremate, empi, tremate". Die Akademie sprengte bereits mit Beethovens 1. und 2. Sinfonie, seinem 3. Klavierkonzert sowie dem Oratorium "Christus am Ölberg" jeden Rahmen, das Terzett wurde spontan gestrichen. Seine Uraufführung erfuhr op. 116 schließlich im Februar 1814, in einer Akademie, deren Ausmaße nicht weniger mammuthaft waren: außer dem Terzett, dem kürzesten Stück des Abends, wurden noch Beethovens 7. und 8. Sinfonie sowie die "Schlachtensinfonie" Wellingtons Sieg op. 91 aufgeführt. Als Neuvertonung eines bekannten "Hits" und seines italienischen Stils wegen, war op. 116 in diesem Konzert sicherlich eine Zugnummer, zumal die Sopranpartie von einem großen Star, Anna Milder-Hauptmann, übernommen wurde. Beethoven führte das Terzett zu Lebzeiten noch zwei weitere Male auf und empfahl es auch seinem Schüler Ferdinand Ries für das 8. Niederrheinische Musikfest. (J.R.)

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