Franz Schubert (1797-1828) - Mit A. G. bezeichnete Reproduktion einer Lithographie von Wilhelm August Rieder, wohl nach einer eigenen Zeichnung
Beethoven-Haus Bonn, B 1354
digitalesarchiv@beethoven.de
Wissenswert
Franz Schubert verehrte Ludwig van Beethoven sehr und kannte alle wichtigen Werke des älteren Meisters. Auch in seinen eigenen Kompositionen finden sich verschiedentlich Einflüsse der Beethovenschen Musik. Trotz dieser Bewunderung und obwohl beide Komponisten in derselben Stadt lebten, kam es zunächst nicht zu einem intensiveren Kontakt zwischen ihnen. Wahrscheinlich kannten sie sich zumindest vom Sehen. Aber der junge, schüchterne Schubert dürfte Beethoven wohl zunächst nur aus der Distanz bewundert haben.
Anton Schindler, Beethovens Sekretär in den 1820er Jahren, behauptet, Schubert habe Beethoven im Jahr 1822 besucht und ihm seine Variationen über "Le bon chevalier" überreicht. Diese hatte er damals gerade mit einer Widmung für Beethoven veröffentlicht. Dabei soll es zu einem längeren Besuch gekommen sein. Schuberts Freund Josef von Spaun berichtet dagegen, der junge Musiker habe den verehrten Meister nicht persönlich angetroffen. Schuberts Variationen muß Beethoven jedoch erhalten haben, denn er scheint sie mit seinem Neffen bald danach gespielt zu haben. Auch andere Werke Schuberts waren Beethoven bekannt, und er äußerte wiederholt seine Bewunderung und Anerkennung für die Musik des Jüngeren.
Mit Sicherheit kam es schließlich kurz vor Beethovens Tod zu einer persönlichen Begegnung der beiden Komponisten. Denn im März 1827 besuchte Schubert gemeinsam mit den Brüdern Joseph und Anselm Hüttenbrenner und dem Maler Josef Teltscher den schwerkranken Beethoven in seiner Wohnung im "Schwarzspanierhaus". (S.B.)