Ludwig van Beethoven, Notizen und Skizzen zu einem unbekannten Werk, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 275
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Zusammenfassung
Beethoven macht sich schriftliche Notizen zu neuen Werken und zur Widmung der Messe op. 86 an Napoleon. Er notiert Immobilienanzeigen aus der Zeitung vom 6. Oktober 1810 und Gedanken zum evtl. Erwerb eines Landgutes. Außerdem denkt er über den Kontakt zum Erzherzog nach. Die inhaltlich nicht zusammenhängenden Notizen sind auch räumlich unzusammenhängend auf dem Blatt angeordnet. Beethoven drehte das Papier beim Beschriften, so daß jede Notiz quer zu den anderen zu lesen ist.
Text Vorderseite: "In der Hofzeitung vom 6ten october 1810 sind eine Menge Interessante landHäuser zu verkaufen auch GärtenHäuser zu vermiethen - angesehen", "Weniger Eßen öfter reiten und überhaupt weite exkursionen machen, da dies so gute wirkung auf mich hat, besonders was man Luftveränderung nennen kann", "bey dem Landgut ein Pferd zum Reiten, und eines zur Ku[t]sche, welche leicht auch einen Dekel wie ein Wagen haben kann - das Landgut muß nach und nach so eingerichtet werden daß du Pferde halten kannst, ohne das ist es immer dürftig. -", "Einige große Werke geschrieben die mich mit Frankreich in Verbindung bringen, und in den Zeitungen aufsehen machen[.] die Messe könnte vielleicht noch dem Napol[eon] dedicir[t] werden -".
Text Rückseite: "Viele Bäume, waldwek[;] bey dem landgute Weinberge da diese noch auch im spätjahre grünen und Kraft geben, wo die Aecker leer sind.", "1810 am 8ten Oktober - Deutlich genug für immer sey es dir, daß das nahe seyn müßen um den E. H. [Erzherzog] dich immer in den gespantesten Zustand versezt, daher das gichtsche Krampfhafte eben der aufenthalte bey ihm aufm Lande[.] Es bleibt immer ein gespanntes Verhältniß was sich nicht für einen wahren Künstler schikt, denn dieser kann nur diener Seiner angebeteten Muße seyn." (J. R.)