Ludwig van Beethoven, Brief an Nikolaus Simrock in Bonn, Wien, 30. August 1820
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Br 232
digitalesarchiv@beethoven.de
Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven schreibt seinem Verleger Simrock in Bonn bezüglich der Messe op. 123. Er akzeptiert dessen Angebot von 100 Louis d'Ors, legt aber den Wechselkurs (bzw. den Münzfuß) fest, um keinen Verlust zu haben. Er bittet, das Geld bei Brentano in Frankfurt zu hinterlegen, über den das Manuskript dann an Simrock geschickt werde. Simrock zögerte noch, die Messe überhaupt zu kaufen. Sein Argument: bei dem hohen Anteil von Protestanten könne man eine katholische Messe nicht gut verkaufen. Beethoven schlägt ihm daher vor, einen deutschen Text zu unterlegen, damit das Werk wie ein Oratorium auch im Konzertsaal aufgeführt werden könne. Schon bei seiner C-Dur-Messe sei der Verlag Breitkopf & Härtel so verfahren, die Ausgabe verkaufe sich gut und die Messe werde häufig aufgeführt, "sowohl in Leipzig als in allen andren protestantischen Städten". Falls Simrock eine solche Übersetzung wünsche, werde er sie umgehend in Auftrag geben und auch die Komposition dem neuen Text anpassen (das wäre einfach gewesen, denn zum Zeitpunkt des Briefes existierten von dem Werk nur Skizzen).
Beethoven verspricht zum wiederholten Mal, in einem nächsten Schreiben Bezug auf die gewünschte Gesamtausgabe seiner Werke bei Simrock zu nehmen. (J.R.)