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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, "Bester Magistrat, Ihr friert", Kanon für vier Bass-Stimmen mit Begleitung von Violoncello oder Kontrabass WoO 177, Partitur, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB Mh 38

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Klingendes Autograph

Wissenswert

Zitternder Magistrat

Obwohl mit Bleistift geschrieben und auch nur auf einem Reststück Papier, macht Beethovens Autograph des Kanons "Bester Magistrat, ihr friert" keinen wirklich flüchtigen Eindruck. Die Schrift ist deutlich und kraftvoll, nicht mal eben so dahin gekritzelt, wie es bei Skizzen oft der Fall ist. Sogar signiert hat der Komponist das Schriftstück: "B-n" ist ein von Beethoven häufig verwendetes Kürzel für seinen Namen. Der Kanon läßt sich nicht eindeutig datieren. Die Handschrift spricht ungefähr für 1820. In dieser Zeit hatte Beethoven wegen seiner gerichtlichen Auseinandersetzung um die Vormundschaft für seinen Neffen Karl auch verstärkt mit dem Magistrat der Stadt Wien zu tun. Deshalb notierte er den Kanon sicherlich auch für Männerstimmen. Warum sie allerdings "frieren"? Wahrscheinlich handelt es sich hier um beißenden Spott - Beethoven war auf den Magistrat außerordentlich schlecht zu sprechen, da dieser sich in den Vormundschaftsstreitigkeiten gegen ihn stellte. Wie viele Stimmen Beethoven für diesen Kanon vorschwebten, ist nicht sicher. Er vermerkte keine Einsätze in der notierten Singstimme. Vier Stimmen ergeben jedoch eine schlüssige Lösung. Beethoven fügt der Singstimme noch eine instrumentale Begleitung hinzu, die er nicht bezeichnet. Da er allerdings mit einem ausgeschriebenen Tremolo das Zittern des frierenden Magistrats veranschaulicht, würde sich ein tiefes Streichinstrument gut dazu eignen. (J.R.)

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