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Digitales Archiv

Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zu nicht ausgeführten Werken, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BSk 17/65c

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Wissenswert

Konzert oder Vokalwerk?

Die Schrift, vor allem aber das Papier weisen dieses Skizzenblatt als sehr frühe Notation aus. Beethoven verwendete es zwischen 1790 und 1792, während seiner letzten Bonner Jahre. Der größte Teil der Vorderseite ist mit einer Violoncellostimme zu einem unbekannten Werk in G-Dur beschrieben. In der British Library in London befindet sich ein Konvolut mit Skizzenblättern und Autographen des jungen Beethovens, das sog. Kafka-Skizzenbuch (Signatur Add. Ms. 29 801). Bl. 124 dieses Konvoluts stammt wahrscheinlich aus dem selben Papierbogen wie das hier vorliegende Skizzenblatt. Auch auf diesem Blatt findet sich eine Einzelstimme eines unbekannten Orchesterwerkes in G-Dur, in diesem Fall die 1. Oboe. Beide Stimmen gehören wohl zum gleichen Werk. Douglas Porter Johnson (Beethoven's Early Sketches in the 'Fischhof Miscellany' Berlin Autograph 28, Ann Arbor 1980) bietet zwei Lösungsmöglichkeiten an: Entweder stammen beide Stimmen aus dem Schlußteil eines Konzertes, denn sie beginnen beide an einer Fermate, wie sie in Instrumental-Konzerten an Kadenzen üblich sind. Als mögliches Konzert bzw. Concertante benennt Johnson eine "Romance cantabile" (Hess 13) für Klavier, Flöte und Fagott mit Begleitung von zwei Oboen und Streichern. Die Partitur dieses Satzes, der nach Johnson ein Mittelsatz sein könnte, notierte Beethoven ebenfalls im Kafka-Skizzenbuch auf Bl. 74v-80v. Andererseits könnten die Stimmen auch als obligate Instrumentalstimmen aus einem Vokalwerk ausgeschieden worden sein. (J.R.)

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