Ludwig van Beethoven, Skizzenblatt zu einem Klavierkonzert in Es-Dur (WoO 4), zu dem Lied "Die Liebe" op. 52,6 und zu verschiedenen Klavierwerken, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung Wegeler, W 3
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Wissenswert
Frühe Skizzen
Jeden freien Zentimeter auf dem Doppelblatt nutzte der junge Beethoven um 1790 für unterschiedliche Entwürfe. Das einzige identifizierte Werk ist eine Skizze zum Lied "Die Liebe", Op. 52 Nr. 6 auf Bl. 2r. Alle anderen Skizzen sind Entwürfe für Klavier, teilweise vom Komponisten sehr ausführlich bezeichnet und beschrieben. Offenbar war es an einigen Stellen schneller und präziser, statt ausführlichem Notentext einfach eine knappe textliche Erinnerung hinzu zufügen. So setzte er auf der 1. Seite (Bild 1) zwischen fünfter und sechster Zeile ein: "ganz plump gespielt". Zum "adagio molto", das am Ende der Seite beginnt, erklärte er: "das schwere hiebey ist diese ganze passage so zu schleifen, daß man das aufsezen der Finger gar nicht hören kann, sondern als wenn es mit dem Bogen gestrichen würde, so muß es klingen." Die Weiterführung der Fuge, deren Thema Beethoven auf Seite 2 (Bild 2) festhielt, fixierte er: "bald am Ende wird das thema per augmentationem". Auf der letzten Seite präzisierte Beethoven den Verlauf der Skala in der rechten Hand: "so fort herunter und wieder herauf". Oben auf dem zweiten Blatt notierte Beethoven ein "Rondo zum Concert in es mit Triolen". Zwar gibt es ein frühes Klavierkonzert in Es-Dur (WoO 4), die Skizzen gehören sicherlich nicht zu diesem Werk. (J.R.)