Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) - Fotografie eines Stiches von Johann Joseph Neidl nach einem Wachsrelief von Leonhard Posch, Wien, um 1910?
Beethoven-Haus Bonn, NE 81, Band I, Nr. 87
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Wissenswert
Im Jahr 1781 übersiedelte Wolfgang Amadeus Mozart nach Wien, wo er von nun an als freischaffender Komponist lebte. Hier hatte er die Möglichkeit, bei Gottfried Freiherr van Swieten (1733-1803) die Werke Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels zu studieren, und er freundete sich mit Joseph Haydn (1732-1809) an.
Zunächst hatte Mozart in der Wiener Öffentlichkeit großen Erfolg mit der Veranstaltung eigener Konzerte, bei denen er als Pianist auftrat. Er versammelte einen Kreis von Schülern um sich, die z.T. aus dem Kreis des Wiener Adels stammten, und sein Ruf als Komponist war bedeutend. (Insbesondere nachdem das Singspiel "Die Entführung aus dem Serail" 1782 mit großem Erfolg aufgeführt worden war.)
Als Ludwig van Beethoven im Jahr 1787 zum ersten Mal nach Wien reiste, geschah dies aus dem Wunsch heraus, Schüler Mozarts zu werden. Zwar traf der junge Bonner Musiker den verehrten Komponisten in Wien, jedoch existieren darüber, ob er ihn jemals spielen hörte, sehr widersprüchliche Berichte. Obwohl Mozart Beethoven nicht selbst unterrichtete, wurde er doch in zweierlei Hinsicht für das Leben des jüngeren Komponisten prägend: einerseits übte Mozarts Musik einen Einfluß auf den Stil des jungen Beethoven aus; andererseits hatte Mozart durch seinen Bruch mit dem Salzburger Erzbischof den Weg vom abhängigen Musiker zum freien, eigenverantwortlichen Künstler beschritten. Auch Beethoven sollte diesen Weg selbstbewußt gehen. (S.B.)