Ludwig van Beethoven, Brief an Johann Baptist Bach, Wien, 27. Oktober 1819, Autograph
Beethoven-Haus Bonn, Sammlung H. C. Bodmer, HCB BBr 124
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Hörbrief
Zusammenfassung
Beethoven wendet sich in einem ausführlichen Brief in Vormundschaftsangelegenheiten an seinen Freund und Anwalt Dr. Bach. Er fordert erneut, der Mutter seines Mündels Karl keinerlei Berechtigung zum Umgang mit ihrem Sohn zuzusprechen außer für gelegentliche Besuche unter Aufsicht. Kurz führt Beethoven die bisher zunächst von den Landrechten, später vom Wiener Magistrat gefällten Verfügungen und deren Konsequenzen.
Beethoven erläutert im Detail die finanzielle Situation des Neffen und sein eigenes finanzielles Engagement. Er bittet Bach, sich dafür einzusetzen, als alleiniger Vormund für den Neffen benannt zu werden.
Nach dem Tod seines Bruders im November 1815 führte Beethoven ab 1819 einen Rechtsstreit mit seiner Schwägerin Johanna, der Mutter des Kindes, um die Vormundschaft. Beethoven lehnte Johanna van Beethoven stark ab und schreckte auch nicht vor Verleumdungen zurück, um sein Ziel zu erreichen. Erst im April 1820 wurde der Auseinandersetzung gerichtlich zu Gunsten Beethovens ein Ende bereitet. (J.R.)