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Digitales Archiv

Ferdinand Wolanek, Brief an Ludwig van Beethoven, Wien, zwischen dem 23. und 26. März 1825, mit Anmerkungen und einem Antwortentwurf Beethovens, Autograph

Beethoven-Haus Bonn, BH 31

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Hörbrief

Zusammenfassung

Anfang des Jahres 1825 arbeitete kurzzeitig der Kopist Ferdinand Wolanek für Beethoven. Der vorliegende Brief ist Wolaneks Kündigungsschreiben an den Komponisten. Mit ausgesucht höflichen Worten schickt Wolanek Beethoven das ihm zum Kopieren gegebene Material sowie die unvollständige Stimmenabschrift (von op. 125) zurück. Als Begründung gibt er an, er könne den gewünschten Termin nicht einhalten. Den eigentlichen Grund für seine Absage liefert Wolanek im Anschluss: Beethovens zuweilen stark aufbrausendes Temperament und sein außerordentlich sprunghaftes Verhalten.

Obwohl Wolanek betont, er würde Beethovens "mishelliges Betragen" nicht persönlich nehmen - selbst gefeierte Künstler wie Mozart und Haydn hätten in ihrer Funktion als Kopisten für Beethoven die gleichen Probleme - unterstreicht er doch seine Entscheidung. Schließlich gehöre er nicht zu jenen "Copiatur Subjecten", die "selbst bei sklavischer Behandlung sich glücklich preisen, ihre Existenz behaupten zu kennen". Wolanek schließt den Brief mit der Überzeugung, sich Beethoven gegenüber tadellos verhalten zu haben und sich nicht vor Beethoven verantworten zu müssen.

Beethovens Reaktionen auf den Brief bestätigen Wolaneks Vorwurf völlig. Mit wütenden und ausgreifenden Schriftzügen streicht er den Brieftext Wolaneks durch und beschimpft diesen unflätig. Auf der Rückseite entwirft Beethoven eine Antwort, in der er sich jede Belehrung Wolaneks verbittet und ihm Arroganz vorwirft. Einem trotzigen Kind gleich behauptet er, ohnehin sei Wolaneks Kündigung schon längst beschlossene Sache gewesen. (J.R.)

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Brieftext

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